Von Shopware 5 zu Shopware 6: Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Migration?

Als Shopware Agentur kennt 7thSENSE die unterschiedlichen Versionen und Editionen des E-Commerce Frameworks Shopware wie die eigene Westentasche. Shopware 6 ist - wenn man die Veröffentlichung der der Early Access-Version als Release-Datum nimmt - seit Oktober 2019 „live“. Gleichzeitig wird Shopware 5 noch einige Zeit lang weiterentwickelt. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Shopware AG Mitte 2021 die letzten Feature-Updates für Shopware 5 veröffentlichen will – darüber hinaus wird es lediglich Bugfixes und Sicherheitspatches bis 2024 geben. Es lohnt sich also, die neuen Funktionen von Shopware 6 einmal unter die Lupe zu nehmen, um herauszufinden, ob der richtige Zeitpunkt für eine Migration gekommen ist.

 

Shopware 5 als E-Commerce-Plattform im Jahre 2021

Kurz vorweg: Shopware 5 ist natürlich nach wie vor ein etabliertes und ausgereiftes System, das sowohl für B2B- als auch für B2C-E-Commerce umfangreiche Möglichkeiten und Funktionen mitbringt. Zudem verfügt Shopware 5 über eine reiche Auswahl an Zusatz-Extensions, die im Laufe der Jahre gewachsen ist und deren Umfang aktuell noch um ein Vielfaches größer ist, als dies bei Shopware 6 der Fall wäre.

Während die Weiterentwicklung von Shopware 5 in diesem Sommer ihr Ende finden wird, stellen die auch über das Jahr 2021 hinaus geplanten Bugfixes und Security Patches zumindest sicher, dass Shopware 5-Systeme noch einige Jahre lang sicher betrieben werden können.

Wer bereits einen Online-Shop auf Basis von Shopware 5 betreibt, und an diesem keine größeren Neu- oder Weiterentwicklungen plant, der kann zumindest aktuell noch davon absehen, sich ausführliche Gedanken über eine Migration zu machen. Wenn in Ihrem Unternehmen jedoch beispielsweise ein neues Warenwirtschaftssystem eingeführt wird – was die Entwicklung einer neuen <link 1135 - internal-link "ERP Schnittstelle">ERP Schnittstelle</link> nötig macht – oder umfangreiche Änderungen am Design anstehen, dann sollte nicht zuletzt vor dem Hintergrund der damit üblicherweise verbundenen Projektlaufzeiten überlegt werden, ob es sich nicht lohnt, dies gleich mit einem Relaunch auf Basis von Shopware 6 zu kombinieren.
 

Shopware 6: Content Commerce, B2B und Headless – was Shopware 6 heute bietet und wo die Reise hingeht

Wenn bislang auch noch nicht absolut jedes Feature aus Shopware 5 Einzug in Shopware 6 gefunden hat, so zeichnet sich die neue Version dennoch bereits durch einen beachtlichen Funktionsumfang aus, der die Anforderungen der meisten E-Commerce-Geschäftsmodelle gut abdeckt. Zusätzlich dazu überzeugt das auf dem Symphony-Framework aufsetzende E-Commerce-System durch seine moderne Architektur. Die Shopware 6 E-Commerce Software ist also eine solide technische Basis, die sowohl für B2B E-Commerce wie auch für B2C- oder D2C-Business-Modelle eine breite Menge an Grundfunktionen für den erfolgreichen Onlinehandel mitbringt. Darunter finden sich auch Features, die entweder komplett neu sind, oder die in Shopware 5 über zusätzliche – meist kostenpflichtige – Module abgedeckt wurden. Im Folgenden möchten wir einige dieser Features näher beleuchten:

 

Shopware Rulebuilder als Logik-Motor

Der Rulebuilder findet in Shopware 6 in nahezu allen Bereichen seine Anwendung, denn mit ihm lassen sich beispielsweise Regeln für Versandbedingungen, Promotions oder Kategorieinhalte definieren. Auf Basis von Bedingungen ist es so zum Beispiel möglich, Kategorien dynamisch mit Produkten zu befüllen, sobald bestimmte Bedingungen zutreffen. Das einfachste Anwendungsbeispiel ist vermutlich das Pflegen der klassischen „Sale“- und „Neuheiten“-Kategorien, der dank dem Rulebuilder komplett entfällt. Doch die Möglichkeiten des Rulebuilders gehen noch weit darüber hinaus: Beispielsweise können mit seiner Hilfe komplette CMS-Seiten personalisiert, Produktpositionen anhand von Segmenten angepasst und komplexe Preislogiken abgebildet werden.

 

Shopware 6 als Content Commerce Software

„Content Commerce“ als Stichwort für die Verknüpfung von Produkten und redaktionellen Inhalten hat bereits seit geraumer Zeit seinen festen Platz im Lexikon des E-Commerce – Shopware 6 bietet hier durch seine flexible Handhabung der CMS-Inhalte umfangreiche Möglichkeiten: Content und Produkte können auf nahezu allen Seiten – vom Blog über Landingpages bis hin zum Produktlisting – nahtlos miteinander kombiniert werden.
 

B2B Suite für erfolgreiche B2B E-Commerce Plattformen

Die Shopware B2B Suite ist eine Sammlung von Tools, mit deren Hilfe die Shopware 6 Enterprise Edition um Funktionen erweitert wird, die explizit auf den digitalen Vertrieb im B2B Segment ausgelegt sind. Alle Features der B2B Suite zu beleuchten würde leider den Rahmen dieses Artikels sprengen, doch ein paar der wichtigsten wären:

 

  • Sales Representatives
    Mit dieser B2B Funktionen können Sie Ihre Sales Mitarbeiter und Ihren Kundendienst in die E-Commerce Lösung integrieren, und ihnen mit einem eigenen Login Zugriff auf Kundenaccounts ermöglichen - inklusive spezifischen Konditionen, Preisen, Produktkatalogen und vielem mehr. Diese Funktion ist sowohl für Mitarbeiter um Außen- als auch im Innendienst geeignet und erlaubt es ihnen, alle Prozesse direkt aus Kundenperspektive zu betrachten.
  • Unternehmensaccounts
    B2B-Kunden respektive Debitoren bestehen in der Regel aus mehr als aus einem Account. Unternehmensaccounts ermöglichen das Clustern von mehreren Accounts innerhalb eines Debitors. Durch umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten, welche unter anderem die Steuerung von Sichtbarkeiten, Rollenmanagement, Budgets oder Freigabeprozessen beinhalten, lassen sich Unternehmens- und Einkaufsstrukturen einfach abbilden. Mit der Shopware 6 B2B-Suite ermöglichen Sie es den Einkaufsleitern, mit ihrem Login den Gesamtüberblick zu behalten während die einzelnen Einkäufer im Rahmen ihrer jeweiligen Kompetenzen selbständig Bestellungen einleiten können.
  • Schnellbestellungen und Bestelllisten
    Im B2B E-Commerce sind im Ganzen oder zumindest in Teilen identische Warenkörbe weitaus häufiger anzutreffen, als im B2C-Segment. Durch Bestelllisten können Artikelsammlungen erstellt, gespeichert und mit einem Klick in den Warenkorb gelegt werden. Bestelllisten lassen sich dabei unter anderem auch mit Budgets verknüpfen.
    Die Funktion „Schnellbestellungen“ wiederum ermöglicht es B2B-Kunden, zeitgleich mehrere Artikel mit unterschiedlichen Bestellmengen per Eingabemaske oder per Datei-Upload zu ihrem Warenkorb hinzuzufügen.

 

Headless Commerce mit Shopware 6

Durch den Headless-Ansatz von Shopware 6, dank dem sämtliche Funktionen des Systems über APIs verfügbar gemacht werden, sind die Möglichkeiten des digitalen Vertriebs theoretisch unbegrenzt. Inhalte und Funktionen aus Shopware können beispielsweise nahtlos auf den Seiten eines gesonderten Content Management Systems wie Typo3 oder Wordpress integriert werden. Auch Native Apps und PWAs auf mobilen Endgeräten können das Shopsystem direkt über die API ansprechen. So ist es möglich, alle Kanäle in Shopware 6 zusammenlaufen zu lassen.
 

Shopware Update auf Version 6 – geht das?

Shopware 5 und Shopware 6 unterscheiden sich sowohl in der technischen Basis als auch in den Prinzipien ihrer Architekturen stark voneinander. Stammdaten wie Produkte oder Kundendatensätze können – sofern sie in ihren Strukturen dem Shopware-Standard folgen - prinzipiell von Shopware 5 zu Shopware 6 migriert werden. Darüber hinaus müssen jedoch sowohl das Theme als auch alle Zusatzfunktionen, die über Extensions realisiert worden sind, bei einem Umzug zu Shopware 6 neu entwickelt werden. Viele existierende Erweiterungen wurden von den Herstellern bereits neu für Shopware 6 programmiert, jedoch ist es nicht ausgeschlossen, dass für die eine oder andere noch kein fertiger Ersatz existiert.

 

Shopware E-Commerce 2021: Fazit und Meinung

Shopware 6 ist bereits heute eine starke und flexible E-Commerce-Plattform, die sich dank ihrer modernen Architektur ebenso individuell wie umfangreich anpassen und erweitern lässt – dadurch eignet sich Shopware 6 auch für internationale Marken und Händler, wenn es darum geht, einen komplett neuen Online-Shop zu erstellen.

Unternehmen, die einen Online-Shop auf Basis von Shopware 5 betreiben, werden früher oder später nicht darum herumkommen, einen Relaunch auf Basis von Shopware 6 oder eines anderen Systems zu planen. Dies muss nicht sofort geschehen, aber da die letzten Bugfixes und Sicherheitspatches 2024 erscheinen werden sollte die Planung allerspätestens Anfang 2023 beginnen werden. Wir unterstützen und beraten Sie dazu gerne - sprechen Sie uns einfach an!